Dienstag, 8. Dezember 2015
Fender Champion "600"


Röhren-Combo, 5W, 6'' Speaker (Anschluss für einen externen Speaker möglich), 12AX7A (1), 6V6 (1), 28x31x19cm (HxBxT), 7kg

Tja. Mit gigantischem Abstand hat er sämtliche Thomann Bestseller-Listen dominiert, kostete dieses kleine Schnuckelchen, ein originalgetreues Re-Issue des 1949-1953 gebauten Amps, doch gerade einmal lächerliche 79,- Euro, wenn ich mich richtig erinnere. Die Foren waren voll mit Tuning-Tips, wobei nur zwei wirklich notwendig waren: einmal Röhrentausch und einmal den billigen, schnell plärrenden Original-Speaker gegen einen Jensen JCH615-4 (der mit 15W Belastbarkeit beinahe etwas überdimensioniert erscheint - dafür aber eben auch höhere Pegel erlaubt, bis der Amp in die Sättigung übergeht und einen wirklich einmaligen, extremen, man könnte sagen: fast kranken Sound produziert. Das alles zusammen kostete einen vor ca. fünf Jahren alles in allem schlimmstenfalls 30,- Euro und war jeden Cent wert.


Das nennt man wohl "spartanische Ausstattung": Ein Volumen-Poti, zwei Eingänge (die wirklich Sinn machen!), ein Ein-/Aus-Schalter und eine rote Leuchtdiode. Braucht es mehr? Ohne Einschränkung: Nein! Der Amp reagiert extrem sensibel auf die Wahl (auch Bauweise) des Instruments, die Ausgangsimpendanz der Tonabnehmer, die Stellung von Volumen- und Tone-Poti, so dass man sämtliche Soundgestaltungen auf diesem Weg vornimmt und nicht am Amp. Effektpedale machen in der Regel keine Probleme, ich hatte einige Electro-Harmonix Nao Treter, ein digitales Delay sowie ein - für gewöhnlich zum Scherereien bereitenden neigendem Alesis Multi-Effektpedal im Test. Vorsicht walten lassen sollte man auf jeden Fall mit jeder Form von Vorverstärkung, Boost-Funktionen und/oder Bassanhebungen.

Für mich als Bassisten war insbesondere der Speakertausch obligatorisch (der originale plärrte bei geringsten Lautstärken und schlug bei kleinsten Dynamikspitzen an). Natürlich kann man keinen Fünfsaiter anschließen und mehr als Gesprächslautstärke bei zerrfreiem Sound erwarten; aktive Preamps vergisst man besser gleich. Der Champion 600 liebt zweifelsfrei passive Vintage-Modelle (mit Flatwounds!!!), so sehr, dass die Sonne aufgeht. Hier ist immerhin Zimmerlautstärke möglich und im Studio bekommt man mit sensibler Mikrofonabnahme auf diese Weise einen wirklich authentischen Vintage-Ton - vorausgesetzt, man nimmt sich ein wenig Zeit mit Ausgangspegel, Bedämpfung der Pickups durch den Tone-Regler, die Wahl des Kabels (siehe Foto - das ist kein Witz!). Und man wählt natürlich den "Low"-Eingang nehmen. Der Lohn: ein neues Universum. So klingt kein einziger Bassamp, den ich je gespielt habe. Aber da ist er, zumindest näherungsweise: der Sound, mit dem James Jamerson und Bob Babbitt Hunderten von Sängern und Gesangsensembles zu "ihren" #1-Hits und Goldenen Schallplatten verholfen haben. Und das für - wie gesagt - summa summarum - ca. 100,- Euro. Unglaublich.

Gitarristen machen in der Regel große Augen beim ersten Anspielen. Treibt man die Röhren nämlich leicht in die Sättigung, so erhält man einen extrem eigenwilligen, leicht kranken Overdrive-Ton á la Rick Holmstrom, der einfach nur Spaß macht. Auch hier sind durch die 5 Watt natürliche Grenzen gesetzt und auch Gitarristen müssen ein wenig Fingerspitzengefühl und Geduld an den Tag legen - bereuen wird man es nicht. Mikroabnahme oder gleich mehrere Champions dürften das Lautstärke-Problem elegant lösen.

Völlig unerklärlich, warum dieser Amp, der auch optisch mit seinem schlichten 50's-Look eine Augenweide ist, praktisch über Nacht aus den Online-Stores verschwunden ist. In den USA gibt es ihn noch - für rund 100,- Euro mehr. Auch das ist immer noch ein Preis, bei dem ich zuschlagen würde.

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Freitag, 28. August 2015
Fender 1976 Jazz Bass


Jazz-Bass
USA (1976/1977)

Eigentlich mehr eine Altersversicherung, denn ein Bass für die Bühne. Erstens ist er sofort geklaut, zweitens wiegt er lockere 5kg. Damals gab es noch keinen "Swam-Ash-Hype, der Korpus besteht aus einem einzigen Stück knüppelharter und schwerer Esche). Es handelt sich (wie so oft bei Fender) um eine Art Hybriden; der Halsstempel sagt 1977, alles andere 1976, d.h. die Seriennnummer, die Poti-Knöpfe, die Mechaniken, das Logo, die Stempelung der Potis. Möglicherweise im Dezember hergestellt, Hälse mit 1976er Stempel waren keine mehr da, weil der Angestellte aus der Halsabteilung bereits im Urlaub oder krank war, immerhin aber für das nächste Jahr schon mal ein paar Hälse gestempelt hat, bevor diese mit Logo und Mechaniken vollendet wurden. Wie gesagt: typisch für Fenders chaotische Bauweise in den 1970ern Aber es ist exakt das Modell, das JEDER haben will, das Macus Millers Ton weltberühmt gemacht hat, dass man sich einfach irgend wann gönnt. Der Preis war gerade noch vertretbar - aber es ist eine Form der Altersvorsorge; in zehn Jahren ist er das doppelte wert.

Er war mit mir noch nie auf einer Bühne, ich nutze ihn aus oben genannten Gründen einzig und allein zum Unterrichten und im Studio.

Der Sound ist einzigartig. Es knallt. Und rummst. Und das mit einem glockenklaren und sauberen Timbre, das man Gänsehaut bekommt. ALLES an ihm ist original, ich habe mir sogar zwei Saitenreiter, die vom Vorbesitzer ausgetauscht wurden, für teures Geld über eBay besorgt - aus den gleichen Baujahren.

Ich kann nur jedem raten: Wenn die Kohle gerade da ist und der Preis einigermaßen stimmt: kaufen. So etwas muss man erlebt haben. Er ist der Stolz meiner Sammlung und irgend wann wird meine Tochter ihn erben. in Wahnsinns-Teil.

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Harley Benton Fretless


Jazz-Bass (fretless)
Indonesien
79,- Euro

Ich wollte unbedingt endlich einen brauchbaren Fretless-Bass. Einige bedenken hatte ich schon: Was mag derjenige, der dieses Instrument zusammengeschraubt hat, bekommen haben, wenn Thomann es für 79,- € verkaufen kann? Vielleicht 79 Cent? Pro Woche?

Wischt man derartige ethische Bedenken an die Seite, so kann man nur sagen: will man einen wirklich saugünstigen Bass: Thomann-Hausmarke. Einzig das etwas hohe Gewicht stört und die Tonabnehmer sind schon arg empfindlich gegen Einstreuungen. Aber der Resz? Ein Traum. Da stimmt alles. Optik, Haptik, Ton, Verarbeitung.

Wer nicht viel Geld hat (oder ausgeben mag): Zuschlagen.

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Tino Tedesco Pea-Bass 4/21

Tino Tedesco Pea-Bass 4/21
Precision Bass Kopie
Schweiz (2015)
1.990,- CHF

Der mit Abstand beste Precision-Bass, den ich je in den Händen hatte. Knapp über 4kg, sauberste Verabeitung (wie man es von Tino Tedesco gewöhnt ist), ein Wahnsinns-Finish (man kann das Gold-Sparkle gar nicht richtig einfangen mit der Kamera.)

Der Ton ist unglaublich resonant und rund, unglaublich ausgewogen über alle Saiten und Lagen und fett, fett, fett. Das mag (auch) am Aguilar-Pickup liegen, gegen die ich, völlig zu Unrecht, immer Ressentiments hatte. Die Dinger snd klasse! Punkt!.

Ein wenig Wartezeit muss man bei Tino immer einrechnen - es sind schließlich handgefertigte Custom-Shop Instrumente. Aber die Geduld lohnt sich. Bei jedem Ton. Wie bei meinem 5/21 ein absolutes Traum-Instrument.

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Yamaha BB 425

Yamaha BB 425

P/J Bass
Japan
ca. 450,- Euro

Ein Wahnsinns-Bass zu einem unglaublichen Preis. Simpelste Elektronik, jede der drei Einstellungen (P-Bass Pickup, Jazz-Bass Pickup alleine oder beide zusammen) klingt großartig, das geringe String-Spacing ist für einen Fender Spiele zunächst gewöhnungsbedürftig - aber dann hat man einfach nur noch Spaß.

Das Gewicht ist vollkommen im Rahmen (etwas über 4kg), der Sound, wie gesagt, großartig, das Handling, wie gesagt, ein Traum. Selbiges gilt übrigens auch für die Verarbeitung, die ist makellos - so mancher gestandener Hersteller kann sich da noch was abgucken!!! Der Preis: lächerlich.

Wenn man nicht auf Edel-Hölzer steht, sondern einen echten Bühnen-Bass sucht: das ist er.

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Tokai Hard Puncher


Precision Bass Kopie
Japan (ca. 1985)
550,- Euro

Vermutlich sind die Tokais die mit Abstand besten (Precision) Bässe, die je gebaut wurden. Und das zu einem unfassbar günstigen Preis. Mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen.

Tokai wurde es irgend wann untersagt, dieses Modell in dieser Form zu kaufen - selbst Stevie Ray Vaughn hat auf "seine Tokai-Strat geschwöhrt.

Wenn man einen via eBay bekommt: zuschlagen. Gewicht deutlich unter 4kg, exzellente Verarbeitung, runder, ausgewogener Ton. Leider (aufgrund des geringen Gewichts) ein wenig kopflastig, aber ein guter Gurt lässt einen das sofort vergessen. Ein großartiges Instrument.

Die Preise steigen und steigen (ich hatte einfach Glück)- darum: zugreifen!!

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Höfner 500/1 Violin Bass


Semi-Akkustik Bass (short-scale)
259,- Euro

Eine Legende. Und unfassbar, was für ein fetter Ton aus diesem federleichten Instrument kommt. Klar: die Billig-Version ("Ignition") klappert und schnarrt hier und da, man muss das Pickguard (wie Sir Paul) sofort entfernen, Schrauben festziehen und unbedingt (!!!) Flatwounds (am besten Pyramids) aufziehen. Ein wenig Gewöhnung ist notwendig (allein wegen seiner leichten Kopflastigkeit und der eigentümlichen Form des Korpus') Aber dann hat man richtig Spaß mit dem Teil. Unbedingt empfehlenswert!!!

Obwohl er keinen Sustain-Block hat (wie das etwas teurere Modell), sondern sich wirklich am Original orientiert (auch was die Hölzer betrifft), hatte ich nie Feedback-Probleme, auch nicht bei sehr, sehr hohen Lautstärken. Großatig auch als Kontrabass-Ersatz im Akkustik-Duo mit Gitarre.

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Sonntag, 4. Mai 2014
Shadow SH-950


Pickup für Kontrabässe
99,- Euro

Vermutlich der Standard-Basstonabnehmer im Jazz-Bereich. Sekundenschnell montiert und (allerdings mit Einschränkungen) auch ohne zusätzlichen Preamp brauchbar.

Im Vergleich zum (sehr viel günstigeren!) MPU-2 Pickup ist er bassstärker und hat deutlich kräftigere Mitten, da muss man am Amp zuweilen schon ein wenig nachregeln, sonst kann es etwas dröhnig werden. Dafür ist er nicht ganz so empfindlich, was Feedback und stehende Wellen betrifft, spricht gut an und erzeugt einen runden, erdigen Ton, der in der Regel alle Beteiligten zufrieden stellt. Keine Vergleich zu einem guten Kondensatormikrophon - für einen Piezo-Tonabnehmer aber ziemlich ordentlich.

Kurz und gut: Mit dem Shadow kann man eigentlich nichts falsch machen.

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Freitag, 7. Februar 2014
Marvin Pickups MPU-2 Mini

MPU

Pickup für Kontrabässe (und diverse andere akustische Instrumente), 59,- Euro

Ich war im Grunde nie so richtig zufrieden mit der elektrischen Verstärkung meines Kontrabasses. Es gibt gute Lösungen, die aber leider oft sehr, sehr teuer sind oder erhebliche Nachteile beim Live-Einsatz haben (z.B. Kondensator-Mikrofone). Eines Tages entdeckte ich diesen Pickup bei eBay und dachte mir, dass der extrem geringe Preis einen Versuch wert wäre. Skeptisch war ich, aus genau dem gleichem Grund, allerdings auch. Der Kontakt war schnell hergestellt, die Lieferung erfolgte prompt.

Im Grunde ist der Pickup in Sekunden montiert (die Kabellänge wird nach Angaben des Kunden konfektioniert!); man sollte dennoch ein wenig experimentieren, was die Position und die Befestigung betrifft. Auch das Zusammenspiel von Pickup, externem Preamp und Verstärkung spielt eine erhebliche Rolle. Aber wenn alles passt... Was soll ich sagen? Grandios. Und nicht nur angesichts des geringen Preises. Der MPU-2 Mini kann es mit jedem anderem Piezo-Pickup aufnehmen, die bekanntlich mitunter das fünffache (und noch mehr) kosten. Der Ton ist voll, rund und ziemlich natürlich. Das Signal ist laut genug, um direkt in's Mischpult zu gehen, dennoch ist ein guter Preamp für eine korrekte Impendanzanpassung hier hilfreich (die Tonregelung lasse ich an Preamp und Amp völlig neutral - auch das spricht für den Pickup!). Die Verarbeitung ist astrein, sogar eine ordentliche Neutrik-Sicherheitsbuchse ist dabei. Der Kundenservice bei Marvin Pickups ist vorbildlich und man ist offensichtlich (und in meinem Fall auch erfolgreich) um eine hohe Kundenzufriedenheit bemüht.

Erhältlich ist der Pickup ebenda oder bei eBay. Meine Empfehlung hat er. Ohne jede Einschränkung.

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Wolf Super Endpin

wolf

Endpin für Kontrabässe (und Celli), 15,- Euro

Kaum zu glauben, dass so ein kleines Teil so eine Wirkung haben kann. In wenigen Sekunden und zwei Handgriffen an den Stachel meines Kontrabasses montiert, hält das kleine unscheinbare Teil genau, was es verspricht. Erstens: es bietet eine unglaublich gute Bodenhaftung, selbst bei extremer Schrägstellung des Instruments und auf glattestem Parkett. Und, viel wichtiger, es entkoppelt das Instrument erstaunlich gut vom Boden (wenn auch nicht 100%ig). Bei Feedback-Problemen und Ärger mit stehenden Tönen auf schwingenden Bühnenböden, wie ich sie immer wieder hatte, eine einfache und höchst effektive Lösung. Und das ganze für lächerliche 15,- Euro. Klasse.

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Freitag, 1. November 2013
Gator G-Com Bass Gigbag


Ein wirklich stabiles und akkurat verarbeitetes Gigbag, gab's zu meinem neuen Tino Tedesco 5/21 dazu, deshalb weiss ich nicht, was es kostet. Man hat fast den Eindruck, ein Softcase in den Händen zu halten, so stabil ist es gebaut.

Leider hat es einige ärgerliche Nachteile: Zum einen ist die Aufteilung der Taschen nicht optimal, da geht in mein altes Ritter Gigbag doch deutlich mehr rein. Zum anderen ist die Rucksackaufhängung zwar sehr angenehm zu tragen, das Gigbag ragt dann aber gefühlte zwei Meter fünfzig über den Kopf hinaus, so dass man praktisch jede Tür mitnimmt. In den ICE steigen mit dem G-Com auf dem Rücken ist völlig ausgeschlossen.

Die, wie gesagt, wirklich tadellose Verarbeitung macht das aber spielend wieder wett. Dieses Gigbag ist eines der ganz wenigen, die einen wirklich stabilen und sicheren Eindruck machen - obwohl es erstaunlich leicht ist.

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Mittwoch, 9. Oktober 2013
Tino Tedesco 5/21


Mein Neuzugang aus der Schweiz. Der mit gigantischem Abstand beste fünfsaitige Jazzbass, den ich je in der Hand hatte. Nicht ganz billig, dafür exakt nach meinen Vorstellungen gefertigt. Erlenkorpus (chamered), Birdseye-Maple Griffbrett mit sehr flachem Radius, 19mm string-spacing, DiMarzio Ultra Jazz Pickups, Aguilar OBP-1 Elektronik (18V), 34.5" Scale.

Eine Rakete, exzellent verarbeitet, superleicht (3,8kg) und eine Augenweide für mich. Dass er sich phantastisch spielt, versteht sich für die Instrumente von Tino von selbst. Er befindet sich noch in der Einspielphase und wird von Tag zu Tag besser. Die Ansprache ist schon jetzt ein Traum, eine unfassbare Dynamik, massiges Low-End ohne Dröhnen und eine perfekte Balance zwischen den einzelnen Saiten. Von Mitmusikern (und Publikum in kleineren Clubs) wird er zuweilen als ziemlich laut und durchsetzungsstark wahrgenommen. FOH-Techniker lieben ihn, weil er absolut brummfrei arbeitet und in der Regel ganz einfach linear verstärkt werden kann.

Die Lieferzeiten bei Tino Tedesco sind momentan leider nicht ohne, dafür erhält man ein Trauminstrument deutlich unter dem Preisniveau eines NY-Sadowskys (der sich für einen direkten Vergleich wirklich warm anziehen muss…).

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Montag, 1. Oktober 2012
EMG J5 Set


Aktive Pickups, 209 USD

Man hasst ihn oder man liebt ihn: den unvergleichlichen Ton, den aktive EMG-Tonabnehmer aus Fender-Bässen herausholen. Sauber, druckvoll, mittenstark und sehr höhenlastig - ohne jedes Brummen und Surren, auch nicht, wenn man einen Tonabnehmer zurückdreht. Seit Jahren in einem meiner viersaitigen Jazz-Bässe, nun endlich (endlich, endlich!) auch für fünfsaitige Fender-Bässe erhältlich (u.a. in meinem). Da sie in Deutschland noch nicht erhältlich sind, habe ich sie kurzerhand direkt von EMG geordert, was ewig gedauert und, nimmt man Verkaufspreis, Versandkosten und Zoll zusammen, ein Schweinegeld gekostet hat. Was soll ich sagen... Jeder Cent war richtig investiert.

Das J5 Set macht genau das, was das J Set seit Jahren macht - einen Ton, an dem es nichts aber auch rein gar nichts auszusetzen gibt. Es klingt immer noch nach Jazzbass, nur eben moderner, knackiger, sauberer - und das alles, wie gesagt, brummfrei. Nach meinem Eindruck klingen sie etwas 'sanfter' und nicht ganz so mittig wie beim Modell für Viersaiter - aber das kann auch an meinen ziemlich unterschiedlichen Jazzbässen liegen.

Wie auch bei klassischen J Set wird es sehr eng im Elektronikfach aber irgend wann passt es dann doch. Mittlerweile muss man nicht einmal mehr den Lötkolben in die Hand nehmen, alle Kabel werden gesteckt. Das dauert vielleicht ein Stündchen - Freude hat man daran auf viele, viele Jahre.

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Freitag, 25. November 2011
Ritter Gigbag


Ritter Style3-9-B/BGB Gigbag
Oberamtliches Gigbag, 79,- Euro

Nachdem mein altes Ritterbag nach fast zehn (!) Jahren harten Dauereinsatzes dann doch die ein oder andere Verschleißerscheinung gezeigt hat, musste in neues her. Ich habe den ganzen Keller voller letztlich untauglicher Taschen, Koffer und Flightcases, die entweder undurchdacht, schlecht zu Tragen, nicht sicher genug oder von mieser Qualität sind (oder all das zusammen).

Bei diesem Gigbag (und seinem - meinem alten - Vorgängermodell) ist das anders. Es ist superordentlich verarbeitet, ist hervorragend zu Tragen (deutliche Verbesserung zum Vorgängermodell), hat eine durchdachte Aufteilung, d.h. man bekommt wirklich alles unter, was man so braucht, ist unglaublich dick gepolstert und sieht super aus. Was will man mehr? Ich kenne kein besseres Gigbag auf dem Markt.

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Markbass Little Mark III


Transistor, 500W (4 Ohm), 300W (8 Ohm), Low, Low Mid, High Mid, High, VPF (Variable Pre-shape Filter), VLE (Vintage Loudspeaker Emulator), regelbarer DI-Out, symm. Eingang, ...

Tja. 2,9 Kilo und trotzdem mit einer 'richtigen' Analogendstufe. Und das Ganze für unter 700,- Euro? Irgend wo muss da doch ein Haken sein!? Kurz und gut: es gibt keinen. Dieser Winzling liefert einen unglaublich fetten, durchsetzungsfähigen und überaus angenehm mittenstarken Ton. Zugegeben: mein großer SWR klingt etwas dynamischer, etwas größer, etwas eleganter. Dafür kostet er gut das doppelte und wiegt - gefühlt - das zehnfache. Es gibt am LMK III nichts, aber auch rein gar nichts auszusetzen. Sogar einen symmetrischen Eingang hat er... OK, eventuell würde man sich nicht je einen Speakon- und Klinkenausgang wünschen, sondern jeweils zwei. Eventuell wäre eine Stummschaltung zum Stimmen schön. Und ja: Auf den 'Vintage Loudspeaker Emulator' kann man getrost verzichten.

Dafür bekommt man mit diesem Amp praktisch jeden Sound hin, den man haben möchte. Bei mir steht die Klangregelung komplett auf neutral und den 'Variable Preshape Filter' drehe ich nach Bedarf dazu - je weiter, desto mehr klingt es nach SWR... ;) Er ist unglaublich, ich wiederhole, wirklich unglaublich laut. Der reicht praktisch überall. Und es ist für einen Bassisten, der seine ersten Gehversuche in den Achtzigern gemacht hat, immer wieder ein Wunder, dass man sich einen so gut klingenden Amp über die Schulter hängen und zum Gig gehen kann...

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Donnerstag, 24. November 2011
Electro Harmonix Headphone-Amp


Kopfhörerverstärker, ca. 45 Euro

Man fragt sich, warum es so etwas nicht schon viel länger gibt. Sehr klein, sehr leicht (und mit Gürtelclip), durchaus brauchbar im Klang, laut, billig. Ideal, um bei miesen Soundverhältnissen irgend wo im Setup ein Signal abzugreifen (bspw. am Stimmgerät) und sich auf die Ohren zu legen. So leise, dass man die Kollegen noch wahrnimmt, so laut, dass man sich selber hört. Ganz einfach. Wirklich Spaß macht es allerdings nur mit einem bassstarken In-Ear-Hörer (bei mir ein Ultimate Ears SF 5), der zugleich auch als Gehörschutz dienen kann, sonst ist es schon ein wenig dünn untenrum.

Nachteil(e): Der Batteriewechsel ist mit Schrauberei verbunden (das lernen sie bei EHX einfach nicht) und das teilt rauscht leider ziemlich. Anonsten: Einfach und genial.

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Dienstag, 14. Juni 2011
Schweine-Groove




Was soll man dazu noch sagen? Jay Leno macht am Ende eigentlich schon das einzig angemessene ;)

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Montag, 16. Mai 2011
SWR Son of Bertha


1x15'' Bassreflex, regelbares Hochtonhorn, 350W RMS, 700 Euro

Noch so'n Fehl-Verkauf. Eine tolle Box, die man problemlos alleine tragen kann, in der Regel laut genug für die meisten - kleineren - Anwendungen, im Verbund mit der passenden SWR Goliath III eine Macht.

Habe sie für einen akzeptablen Preis bei ebay verscherbelt, beim Versand ist sie dann in die ewigen Jagdgründe befördert worden. Ein Jammer.

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SWR Studio 220


Hybrid (12AX7), 220W (4 Ohm), 140W (8 Ohm), semiparametrische Klangregelung (4-Band), Bässe, Presence, Aural Enhancer, Limiter, Bi-Amping und, und, und...

Der vielleicht größte Fehl-Verkauf meines Lebens. Für 'n Appel und 'n Ei bei ebay ergattert (150,- Euro, wenn ich mich recht entsinne) und für nur wenig mehr wieder verscherbelt. Ich Idiot!!! Ganz sicher ist es nicht der lauteste Amp der der Welt - ganz sicher aber der bestklingendste, den ich jemals hatte. Und, in Ermangelung eines Lüfters, der leiseste. Und leicht war er, trotz Mosfet-Endstufe. Und die Austattung...

Was mich zudem immer fasziniert hat: Die Klangregelung erlaubt das Anheben von 32 Hz, wo gibt es sowas sonst? Mit einer angemessenen Box sind das wahre Bässe.

Einziges Manko (neben der begrenzten Leistung): Der Limiter neigt, wenn er anspringt, zum Zerren. Ein unschönes Phänomen, von dem ich leider schon häufiger gehört habe. Davon abgesehen: Wenn man so ein Ding sieht: Zuschlagen. Sowas Gutes gibt es heutzutage nicht mehr.

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The Mother of Bass




Diese Frau hat eine Discographie, dass einem Angst und Bange werden kann. Und sie kann wirklich spielen. Meine Lieblingspassage ist übrigens bei 4:24 ;)

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Hartke 410 XL


4x10'' Bassreflex, 400W RMS, 8 Ohm, 379 Euro

Diese Box ist legendär und wird immer noch von vielen sträflich unterschätzt. Vielleicht ist dies eine gute Gelegenheit, mit den am meisten verbreiteten Vorurteilen aufzuräumen:

1. Nein, sie ist nicht bassschwach. Im Gegenteil produziert sie einen sehr klar umrissenen, sauber artikulierten Bass, auch bei der Reproduktion eines tiefen H, ohne zu dröhnen. Sie ist nicht so mächtig wie meine SWR Goliath III, aber sie macht einen satten, kräftigen Ton und kann mühelos alleine bestehen.

2. Nein, sie klingt nicht "metallisch", sondern vielmehr sehr rund und angenehm. Wirklich angenehm, so sehr, dass man sie bedenkenlos mikrofonieren kann. Schließlich ist sie die weltweit auf Jazzfestivals am meisten eingesetzte Bassbox.

3. Ja, sie setzt sich wirklich so gut durch, wie man immer hört, dröhnt nicht und macht einfach einen Ton, mit dem alle zufrieden sind.

Schließlich kann sie sogar noch alleine getragen werden. Die Verarbeitung ist sehr gut, lediglich ein Speaker musste bei meiner nach kurzer Zeit ausgetauscht werden (höchstwahrscheinlich ein Transportschaden).

Wo immer ich nicht mit Hifi-Sound und Kostspieligkeit angeben will ;-) sondern mich auch unter ungünstigsten Bedingungen hören will, ist die Hartke XL die Box meiner Wahl und das seit vielen vielen Jahren.

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Pyramid Gold Nickel Flatwound


Neben den Thomastik-Infeld Jazz Flatwound aus Österreich und den LaBella Flatwounds aus den USA dürften die Gold Nickel Flatwound (oder Chrome-Nickel Flachdrahtsaiten, wie sie im Katalog des Herstellers korrekt heißen) des deutschen Traditionsunternehmens aus Bubenreuth bei Erlangen wohl die Flatwound-Saite schlechthin sein. Für mich ist es die mit Abstand beste. Punkt.

Die Saitenspannung ist hoch und sie brauchen wie alle Flatwounds eine ordentliche Einspielzeit, bis sie richtig klingen. Aber dann... Ganz sicher haben die Pyramids den fulminantesten und fettesten Bass, den ich jemals mit einem meiner Bässe produziert habe. 'Obenrum' sind sie sehr dunkel und sie produzieren lange nicht so prägnante Mitten wie die Thomastik-Infeld Flats. Aber der Tiefbass ist einmalig.

Wie bei allen Flatwounds halten sie ewig - wirklich ewig, d.h. Jahre. Allein das rechtfertigt den hohen Preis (etwas unter 40 Euro).

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Sonntag, 15. Mai 2011
In eigener Sache...



Mit meiner kleinen Bluesband. Umgehängt mein geliebter Pflegekind-Preci, mit Pyramid Pure Nickel Saiten

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Fender Precision Bass (1972)


Mein Pflegekind. Leider nicht mehr bei mir, sondern von seinem eigentlichen Besitzer wieder eingefordert und zurückgeholt. Ein Jammer!!!

Er war so alt wie ich, und aus gutem Haus. Weil dort nicht Bass, sondern Schlagzeug gespielt wird, stand er rund zehn Jahre bei mir. Er hatte den dicksten Hals, den ich je auf einem Bass erlebt habe und wenn die Rechnung, "viel Hals, viel Ton" irgend eines Beweises bedarf: nehmt diesen Preci. Er hatte einen Wumms, dass man Angst um Boxen und Amp bekommt, er rummste und knurrte, dass es eine echte Freude war. Er konnte genau einen Sound, den dafür aber so richtig. (Obwohl... Wenn man ein Stück Schaumstoff unter die Saiten geklemmt hat, was ich zuweilen tat, dann konnte er noch einen zweiten.) Er spielte sich wirklich sauschwer, war kopflastig bis zum geht nicht mehr - aber niemand ausser mir durfte ihn auch nur anfassen.

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Kontrabass (CZ)


Mein Kontrabass, vermutlich aus den späten 70er oder frühen 80er Jahren, gefertigt in der Czechoslowakei. Genaueres weiss niemand, auch nicht Gerd-Heiner Windelband, der den Bass restauriert und abgerichtet hat. Im Grunde spiele ich ihn seit 1998 und habe das damals auch "richtig" gelernt, hatte zwischenzeitlich aber immer wieder erhebliche Motivationsprobleme. Ehrlich: Ich kenne kaum ein undankbareres Instrument, was das Verhältnis zwischen Input (Üben) und Output (Ton) betrifft.

Abgenommen wird das Teil mit einem Marvin MPU-2 Mini, von da geht es über den symmetrischen Ausgang meines Sadowsky-Preamps in den symmetrischen Eingang meines Markbass LMK III. Der allseits beliebte Wolf Super Endpin sorgt für eine ausreichend gute Entkopplung und angenehmes Handling. Das ist ein äußerst erfreuliches, gut klingendes und bezahlbares Setup - was aber leider nichts daran ändert, dass ich so richtig zufrieden mit meinem Spiel wohl niemals sein werde - aber ich arbeite dran.

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Rockinger Strat Bass (fretless)


Mein erster eigener Bass, echt custom-made ;) von Rockinger in Hannover. War für die damaligen Verhältnisse (1987) ganz schön teuer und ist auch ordentlich gemacht. Der Body ist aus schwerem Mahagony, der Hals extrem schlank, aus Ahorn, mit Palisander-Griffbrett. Er hat eine unglaublich komplizierte Aktiv- Elektronik (ich durchschaue sie bis heute nicht!) und ganz ehrlich: sehr viel Ahnung hatte ich damals nicht von Instrumenten, sonst sähe er anders aus. Die Schuld für die fehlende Kopfplatte schiebe ich mal großzügig auf meine Jugend und die in ästhetischer Hinsicht schlimmen 80er, das war seinerzeit richtig cool, ehrlich!

Weil ich das heute nicht mehr so cool finde, habe ich die Bünde entfernt und das Griffbrett mit Bootslack lackiert. Funktioniert, und seit das so ist, wird er auch wieder gespielt.

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Johnson Mini P-Bass


Auch wenn er so klein ist und spottbillig war: das ist ein richtiger, ordentlich gemachter Bass. Eine normale Stimmung geht bei einer derart kurzen Mensur nur, wenn man eine extrem schwabbelige Saitenspannung in Kauf nimmt, deshalb ist er trotz Verwendung eines normalen (.045-.100) Satzes ein Quarte höher als normal gestimmt (A-D-G-C).

Er klingt erstaunlich gut, ein wenig wie ein normaler P-Bass, nur etwas zahmer. Das eigentlich erschreckende aber ist die Saitenlage, die, bedingt durch die kurze Mensur, die durch das Hochstimmen etwas höhere Saitenspannung, einen schnurgeraden Hals und erstaunlich gut abgerichtete Bünde die flacheste und schnarrfreiste ist, die ich jemals auf einem Bass gesehen habe. Ohne Scheiss.

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Frankenstein Jazz Bass


Schön anzusehen aber richtig gut spielt er leider nicht. Ursprünglich war's ein Johnson Jazz Bass von eBay. Weil der Hals aber so rein gar nicht gefallen wollte, kam ein schöner, gebrauchter Preci-Hals von einem Fabrikat namens "Fresher" drauf (ein seltsames und seltenes Fabrikat japanischer Herkunft, besten Dank an Tobi und Arno für diesen aufschlussreichen Link). Der ist aus Ahorn und hat Medium-Jumbo Bünde. Dann folgten Schaller Lightweight-Tuner, eine Badass II Bridge und schließlich aktive EMG Pickups (in der Fender 70er Position, also etwas näher am Steg). Durchaus ordentliche Komponenten also, und trotzdem gefiel er mir immer noch nicht. Irgend wie hat er keinen richtigen Grundton und da hilft wohl auch die beste Hardware und die beste Elektronik nichts. Mittlerweile sind wieder "normale" Fender Pickups drin und er wird vorrangig auf dem Balkon und vor der Glotze gespielt...

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Fender 50s Precision Bass (2009)


Ein in jeder Hinsicht großes Instrument: Breiter Hals, große Saitenabstände, großer Ton. Eine exakte Replikation des 1957er Ur-Precis, dem ersten mit Splitcoil-Tonabnehmehr. Hat einen One-Piece Maple Neck, Erlen-Body, 'vintage' Stimmmechaniken und eine ebensolche Brücke. Kein Leichtgewicht, aber mit 4.1 kg jedenfalls guter Fender-Durchschnitt.

Mit Flatwounds ein wirklich unnachahmlicher Sound, voll, rund und ausgewogen, mit deutlich weniger knurrigen Tiefmitten, als es beispielsweise bei meinem 72er Preci der Fall ist. Optisch und insbesondere von der Verarbeitung her ein Traum, deutlich über dem Niveau der American Standard Serie. Und - Mexiko sei Dank - zu einem absolut überschaubaren Kurs zu bekommen.

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Fender American Jazz Bass V (1999)


Mein fünfsaitiger Fender US-Jazz Bass, Bj. 1999, ein echter Glücksgriff für (damals noch) kleines Geld. Relativ leicht, nicht die Spur von Kopflastigkeit und mit einem phantastischen Hals: breit, aber nicht zu flach und einer für die Bauweise durchaus erfreulichen Saitenlage.

Auf dem Photo mit selbsgeschnitztem Pearloid-Pickguard und der damals noch eingebauten J-Retro 01 Elektronik mit aktiver Bass-, Höhen- und Mittenregelung (semiparametrisch). Die ist wieder ausgebaut und die Elektronik war zwischenzeitlich wieder im Originalzustand - mittlerweile sind aktive EMGs drin. Ein Traum, das passt wirklich.

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Fender American Jazz Bass (2002)


Das mischerfreundliche, durchsetzungsfähige und weitestgehend brummfreie Arbeitsgerät, ursprünglich einmal als Drittbass für ziemlich kleines Geld via eBay angeschafft, damit ich meiner No. 1 nicht die Strapazen von Flugreisen zumuten muss. Ein Glücksgriff! Vom Gewicht her nicht ganz leicht aber sehr schön ausbalanciert und mit einem eher kräftigen Hals.

Der Sound ist mit Stahlsaiten eher Jazzbass-untypisch sehr klar, sauber und definiert, gleichzeit aber mit massig Tiefbass, was wohl vor allem am Ahorn-Griffbrett und den EMGs liegt. Mit Flatwounds wunderbar warm, dennoch knackig und präsent. Ich verstehe nicht, warum EMGs bei vielen Bassisten so einen schlechten Ruf haben, ich finde die wirklich toll - und gar nicht plastikartig-80er-mäßig, wie oft behauptet wird.

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Fender Japan Jazz Bass (1988)


Meine Nummer 1. Ein Jazz Bass, wie er sein soll. Farbe surf-green, Baujahr 1988, aus Japan, von Beginn an in meinem Besitz und da bleibt er auch, bis ich dereinst ins kühle Gras beisse. Das ein oder andere Teilchen wurde ausgetauscht; die Pickups sind aus dem Fender Custom Shop, die Elektronik ist minimalst modifiziert, die Bünde sind vor Jahren erneuert worden (aber immer noch schmal und hoch), die Lackierung ist original, ist aber längst nicht mehr so strahlend türkis-blau, wie sie es zu Beginn einmal war.

Der Zahn der Zeit hat schon einige Spuren an ihm hinterlassen, er neigt wie so viele Fender-Bässe ein wenig zu Kopflastigkeit und wird wohl niemals ein richtig begehrtes Sammlerobjekt sein - völlig egal. Ich hatte bis heute keinen besseren Jazz Bass in der Hand, das Teil ist schlicht und einfach großartig.

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Pyramid Pure Nickel


Eine tolle, sehr eigene Saite. Ich spiele sie in den Stärken .045 .065 .080 .100 (Custom-Set - manchmal ist es toll, ein Endorsement zu haben...) und das seit vielen, vielen Jahren. Die Saitenspannung ist, verglichen mit den meisten anderen Nickel- und Stahlsaiten auf dem Markt, sehr hoch, was extrem flache Saitenlagen möglich macht. Der Ton ist sehr ausgewogen, mit strahlenden, tendentiell 'unmetallischen' Höhen, ungeheuer satten, tiefen Bässen und einem wunderschönen Mittenspektrum. Auch bei diesen Saiten ist, wie bei allen Pyramid-Saiten, die Lebensdauer extrem lang, d.h. die Saite klingt, wenn sie erst einmal eingespielt ist, über mehrere Monate (!) hinweg konstant gleichbleibend gut.

Und was ich an anderer Stelle schon schrieb: Pyramid an sich ist ein tolles Unternehmen, mit extremer Kundenfreundlichkeit.

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Pyramid Stainless Steel


Ich bin seit Jahren Pyramid-Endorser und das aus Überzeugung. Denn die Nickel- und Stahl-Roundwounds gehören zu den besten Saiten, die es überhaupt gibt. Die Stainless Steel (ich spiele sie in den Stärken .045 .065 .080 .100 .126) ist extrem obertonreich und bassstark. Verglichen mit anderen Saiten ist sie sehr weich und fexibel, dennoch ist mit ihr eine extrem flache, schnarrfreie Saitenlage möglich. Die Haltbarkeit ist extrem hoch; ganz frisch klingt sie ein wenig zu harsch, nach ein paar Tagen Einspielzeit legt sich das und dann kann ich sie ohne Klangeinbußen über viele Wochen hinweg spielen.

Ein weiterer Grund, warum ich Pyramid-Endorser bin, ist die Kundefreundlichkeit des Unternehmens. Sollte wider erwartens doch einmal etwas nicht stimmen, genügt ein kurzer Anruf oder eine kurze Mail und alle Problemchen werden sofort zu vollster Kundenzufriedenheit gelöst. Eine Seltenheit dieser Tage...

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Thomastik-Infeld Jazz Flatwound


Neben den LaBella Flatwounds (USA) und den Pyramid Flatwounds aus Deutschland der Klassiker unter den Flachdrahtsaiten. Der Ton ist etwas weniger fett und grundtönig, als bei den beiden eben genannten, dafür ist der Sound sehr ausgewogen, die Mitten allerliebst, die Bespielbarkeit ausgesprochen angenehm. Der Preis (knapp unter 40 Euro) ist nicht ohne, dafür halten sie ewig. Wirklich ewig. Wer noch niemals Flatwounds au seinem Bass hatte: Ausprobieren. Sie sind der ideale Einstieg in die Welt der geschliffenen Saiten und die Chancen stehen gut, dass man fortan dauerhaft Flats auf dem einen oder anderen Instrument hat.

Aktuell habe ich übrigens einige Sätze abzugeben - neu, originalverpackt und unbespielt. Zu einem wirklich fairen Preis. Bei Interesse --> Mail.

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Steve Swallow




Allein den Ton, den Swallow produziert, finde ich unglaublich...

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Jeff Andrews




Einer der ganz, ganz großen - hierzulande nahezu unbekannt.

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GHS Fast Fret


Saitenreinigungszeug, ca. 5 EUR

Seit vielen, vielen Jahren bin ich FastFret-abhängig, unterbrochen wurde diese Abhängigkeit nur durch ein kurzes Intermezzo mit Elixier-Saiten, bei denen man die Saitenschmiere aus dem Hause GHS nicht benutzen kann. Der Hersteller verspricht, dass man bei regelmäßiger Anwendung die Lebensdauer der Saiten signifikant erhöhen kann. Auch nach vielen Jahren regelmäßiger Anwendung bin ich mir nicht sicher, ob das wirklich stimmt.

Lange habe ich mir den Kopf zermartert, warum manchmal neue Saiten auch nach stundenlangen, schweisstreibenden Gigs immer noch wie neu klingen und manchmal bereits nach einer halben Stunde deutlich angeschlagen wirken. Ich vermute, dass die Zusammensetzung des Schweisses maßgeblich zur Haltbarkeit der Saiten beiträgt: Angstschweiss z.B. ist ein echter Killer. Und gegen aggressiven Angstschweiss hilft auch FastFret nicht.

Dafür hat es andere Vorteile: Die Saiten werden spürbar rutschig, aber nicht glitischig, sondern eher so, als wären sie mit sehr flüssigem Öl eingeölt. Rutschgeräusche werden dabei vermindert und ich habe den Eindruck, dass die Inhaltsstoffe dem Griffbrett, sowie der Hornhaut an den Fingern gut tun. Die Reibung, die an den Fingerkuppen der Anschlagshand entstehen, wird deutlich gemindert und insofern stimmt auch der Aufdruck: "Let's you play faster", da sich der Anschlag tatsächlich flüssiger anfühlt. Ähnliches gilt auch für die linke Hand, spürbar vor allem bei Glissandos. Der Nachteil: daran gewöhnt man sich schnell und mittlerweile fühlen sich neue, unbehandelte Saiten für meine Finger schlicht grauenhaft stumpf und widerspenstig an...

Ein befreundeter Gitarrist meinte mal, FastFret würde den Höhenanteil im Sound erhöhen. Auch das kann ich nicht bestätigen, auf der Packung steht jedenfalls "brightens sound".

Eine Packung gibt's ab 4,99 und die hält dann ziemlich lang; bis zu einem halben Jahr bei regelmäßiger, täglicher Anwendung.

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Sadowsky Outboard Pre-Amp / DI-Pedal


Preamp und DI-Box, ca. 250 Euro

Hätte ich dieses Teil doch früher entdeckt... Abgeschreckt hat mich lediglich immer der Preis aber ich hätte mir so viele Pickups, Aktivelektroniken, unzuverlässige, rauschende DI-Boxen und Bastelstunden mit dem Lötkolben sparen können.

Dieses Teil macht genau das, was es soll: es ist ein ausgezeichneter Preamp, der passiven Bässen diesen einzigartigen Sadowsky-Touch gibt und es ist eine aktive DI-Box, die funktioniert, dazu sauber verabeitet und robust ist. Die Bedienung ist idiotensicher: Je ein Regler für Volumen, Bässe und Höhen, ein Ground-Lift-Schalter, ein Schalter zum Stummschalten (Stimmgerätanschluss ist vorhanden!) und ein Schalter zum Ein- und Ausschalten des Preamps.

Ich benutze das Gerät als Preamp und DI-Box für alle meine Bässe (auch den Kontrabass!!) und für alle Saitentypen. Immer und überall. Der Sound des Sadowsky-Preamps ist grandios. Die Bässe sind satt und klar, die Höhen sehr prägnant schon bei geringer Anhebung des Höhenreglers, aber nie unangenehm. Die Durchsetzungsfähigkeit des Instrumentes leidet überhaupt nicht unter dem Preamp, sondern dieser scheint, im Gegenteil, die ganzen guten Eigenschaften des Instruments eher noch hervorzuheben. Eine Mittenregelung braucht dieses Teil nicht, dieser Sound ist einfach so, wie er ist, perfekt.

Im passiven Betrieb ist das Teil immer noch eine aktive DI-Box, die mich noch nicht ein einziges Mal im Stich gelassen hat. Egal ob mit eingeschaltetem Preamp oder nur als DI-Box verwendet - bisher war noch jeder Mischer voll des Lobes und im Studio hat sich dieses Teil ebenfalls hervorragend bewährt. Wenn ich irgend ein Tool niemals wieder hergebe, dann ist es dieser kleine Bodentreter aus N.Y.C.

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Epifani PS 112


1x12'' Bassreflex, regelbares Hochtonhorn, 300W RMS, 555 Euro

Ich war die ewige Schlepperei einfach leid... Diese Box trägt sich mit einer Hand (16kg) und kann dennoch alles, was man sich von einer vollwertigen Box wünscht. Sie ist sehr laut, macht einen enormen Druck und erzeugt einen wirklich schönen, sehr ausgewogenen Ton. Laut Hersteller ist sie von der Abstimmung her eher auf "klassischen" Seite, was immer das auch heißen mag. Jedenfalls klingt sie etwas weniger hifi-mäßig als die (tatsächlich noch etwas leichtere, dafür aber auch noch teurere) UL-Serie aus gleichem Hause, ist aber vom Ton her dennoch durch und durch modern - und das bei jeder Lautstärke, sie hat nicht diese lästige Eigenschaft vieler hochbelastbarer Boxen, erst ab einer gewissen Lautstärke richtig in Fahrt zu kommen. Auch die tiefe H-Saite bewältigt sie mühelos, was aber mittlerweile eigentlich auch eine Selbstverständlichkeit sein sollte.

Der Preis ist gerade noch vertretbar. Wenn man nicht gerade Stadien beschallen muss, reicht diese Box auch für mittelgroße Gigs problemlos aus. Und wie gesagt: Sie klingt wirklich toll.

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SWR 750x


Hybrid-Topteil, 750W RMS, 1.599 Euro

Der SWR 750x kostet ein Schweinegeld und sein Lüfter ist sehr laut. Das sind die Nachteile. Alles andere an diesem Amp finde ich schlicht großartig. Er hat einen enorm klaren und druckvollen Ton, eine umfangreiche Ausstattung, er ist für die allermeisten Anwendungen laut genug und er sieht phantastisch aus.

Dabei ist er von der Aussattung her - sieht man von der Vielzahl der Ausgänge und etwa dem regelbaren DI-Out ab (der sich zudem pre, pre Effekte, post Preamp schalten lässt) - eigentlich ein simpler Amp. Die Vorstufe wird mit einer 12AX7 betrieben und lässt sich mittels der Overdrive-Regelung stufenlos übersteuern, wenn man das möchte. Ich persönlich benutze diese Option selten, obwohl sie sehr vielseitig ist und gerade in Verbindung mit dem Subwave-Effekt allerlei Soundspielereien möglich sind. Beim Subwave-Effekt handelt es sich um einen stufenlos regelbaren Oktaver, der dem ursprünglichen Signal eine tiefe, saubere Oktave hinzufügt. Und ich meine sauber! Dieser Oktaver ist nicht mit diesen schrecklichen Bodentretern zu vergleichen, die ab dem D auf der A-Saite versagen und eigentlich nur ein indifferentes Gebrummel erzeugen. Dieser Oktaver ist klar und geht mühelos runter bis zum tiefen H, bei neuen Saiten auch bis zum Bb. Und er drückt brutal. Der Aural Enhancer ist eine SWR-eigene Erfindung, der, je weiter man ihn aufdreht, dem Signal umso mehr Tiefbass und Transparenz zufügt und bestimmte Mittenanteile absenkt. Bass- und Höhenregelung arbeiten in der Normaleinstellung konventionell, wobei ich die Höhenregelung nie anfasse. Die Centerfrequenz der Bassregelung lässt sich zudem absenken, die der Höhenregelung erhöhen (mittles Herausziehen des Potis). Die Mittenfrequenzen lässt sich zwischen 200 und 800 Hz anwählen und anheben bzw. absenken. Schließlich gibt es noch einen Limiter, der durchaus Sinn macht, wenn man beispielsweise Boxen spielt, deren Belastungsgrenze deutlich unter den angegebene 750 W liegt.

Der Sound des 750x ist groß, anders kann ich es nicht beschreiben. Er ist nicht unmenschlich laut und er ist nicht die erste Wahl für Blues oder eine Motörhead-Coverband. Alles andere kann er und zwar nicht deshalb, weil er so unwahrscheinlich vielseitig wäre (das ist er sicherlich auch), sondern weil sein wirklich guter Ton sich in fast alle Stile einfügen lässt. Hinzu kommt, dass der 750x (wie übrigens auch der 350) zwar schon eine eigene Note mitbringt (klar, ohne dabei "kalt" zu sein und sehr, sehr tief) aber dennoch dem verwendeten Instrument Platz zur Entfaltung lässt. Eine Preci klingt nach Preci und ein moderner, aktiver Bass klingt wie ein moderner aktiver Bass. Von Haus aus ist der Mittenanteil bei den SWR-Amps eher etwas schwach auf der Brust; stellt man alle Regler auf "0", klingt es schon arg edelbassig und studiomäßig. Aber - und das zeichnet diese Amp wirklich aus - mit wenigen Eingriffen lässt sich das ändern. Ein kleiner Push bei 200 Hz bringt mehr Wumms, einer zwischen 400 und 500 Hz gibt deutliche Anklänge an Jaco und wenn man sich in einer lauten Band oder unter schlechten Sounverhältnissen besser hören will, hilft ein kleiner Push bei 800 Hz.

Sicherlich ist der SM 900 aus gleichem Hause vielseitiger; der 750x besticht meiner Meinugn nach aber gerade durch seine Schlichtheit. Und was so oder so für SWR spricht: die Dinger gehen nicht kaputt. Ich spiele seit Jahren nichts anderes als SWR und seit das so ist, hatte ich nicht einen einzigen Aussetzer - abgesehen von solchen, die eindeutig auf eigene Blödheit zurückzuführen sind.

Fazit: Teuer aber dafür mit hohem, langanhaltendem Zufriedenheitsfaktor. Große Augen im Publikum gibt's gratis dazu.

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SWR Goliath III


4x10" Bassreflex, regelbares Foster Horn, 700 Watt RMS, 8 Ohm, 1.099 Euro

Seit mehr als zwanzig Jahren ist eine SWR Goliath die Standard 4x10" Box vieler Bassisten weltweit. Viele andere wiederum schwören auf "ihre" Hartke XL oder, seit ein paar Jahren, auf "ihre" Eden 410 XLT. Für welche 4x10" man sich entscheidet, ist sicherlich vor allem Geschmackssache.

Die Goliath III ist laut, schwer und drückt hervorragend. Sie hat keine Probleme im Stand-Alone Betrieb, auch nicht mit der tiefen H-Saite und erst recht nicht bei hohen Laustärken.

Das Foster-Horn ist stufenlos regelbar und mit einem seperaten Sicherungsschaltkreis ausgestattet; die interne Frequenzweiche greift bei 5kHz ein. Die Box verträgt 700 Watt und ist, da sie mit ihrer 8 Ohm Impendanz nicht die volle Leistung des Amps abruft, eigentlich allen gängigen Topteilen problemlos gewachsen. Der Schallpegel wird mit 105 dB SPL @ 1W1M angegeben, d.h., sie gehört zu den lauteren Vertretern ihrer Art. Allerdings benötigt sie, um richtig in Schwung zu kommen, einen Amp, der sie in wenig fordert, bei zu geringer Leistung klingt sie etwas matt. Ansonsten gibt es an ihrer Praxistauglichkeit nicht auszusetzen. Sie klingt und drückt am besten, wenn man sie flach auf den Boden stellt, zum Dröhnen neigt sie überhaupt nicht. Das Gewicht ist schon etwas happig und es macht wirklich keinen Spaß, sie weite Strecken alleine zu tragen.

Der Preis ist für eine 4x10" in dieser Liga absolut in Ordnung, zumal sie akkurat verarbeitet ist. Optisch ist sie mit ihrem hochglanzpolierten Chromgrill ein echter Leckerbissen, für Freunde gepflegten Understatements dürfte die Optik schon ein wenig zu viel des guten sein. Leider hört man in letzter Zeit in den einschlägigen Internetforen zuweilen von Mängeln an den P.A.S.-Speakern und auch der ursprünglich hervorragende Kundendienst soll seit der Übernahme durch Fender nachgelassen haben. Für die von mir gespielte Box gelten dieses Einschränkungen nicht, sie ist lange vor der Übernahme von SWR durch Fender produziert worden.

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Gallien-Krueger 700RB-II


Transistor-Topteil, 380W, 638 Euro

Ein fantastischer Amp. Kein Wunder, dass der Vorgänger 800RB seit vielen Jahren Standard ist sowohl im Studio wie auch auf der Bühne. Geeignet für alle Stilrichtungen und sehr vielseitig. Mit den GK-eigenen Boxen sogar Bi-Amp-fähig, dass heisst, der 700RB-II verfügt über eine separate 50W-Endstufe zur Regelung des Hochtöners. Wenn auch tendenziell eher auf der "cleanen" Seite, so lassen sich mittels der "Boost"-Funktion durchaus dreckige Sounds realisieren. Die Klangregelung ist einfach, aber effektiv und wird (von mir) im Normalfall nicht benötigt. Die GK-Contourregelung ist weltberühmt. Sehr sinnvoll ist der PreSet für 4- und 5-Saiter. Alle wesentlichen Bedienelemente sind an der Vorderseite und die Ausstattung lässt keine Wünsche offen.

Fazit: Ein Musterbeispiel für Zuverlässigkeit und Praxistauglichkeit, ungeheuer laut und dazu federleicht. Zu diesem Preis ein konkurrenzloser Verstärker.

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