Freitag, 28. August 2015
Fender 1976 Jazz Bass


Jazz-Bass
USA (1976/1977)

Eigentlich mehr eine Altersversicherung, denn ein Bass für die Bühne. Erstens ist er sofort geklaut, zweitens wiegt er lockere 5kg. Damals gab es noch keinen "Swam-Ash-Hype, der Korpus besteht aus einem einzigen Stück knüppelharter und schwerer Esche). Es handelt sich (wie so oft bei Fender) um eine Art Hybriden; der Halsstempel sagt 1977, alles andere 1976, d.h. die Seriennnummer, die Poti-Knöpfe, die Mechaniken, das Logo, die Stempelung der Potis. Möglicherweise im Dezember hergestellt, Hälse mit 1976er Stempel waren keine mehr da, weil der Angestellte aus der Halsabteilung bereits im Urlaub oder krank war, immerhin aber für das nächste Jahr schon mal ein paar Hälse gestempelt hat, bevor diese mit Logo und Mechaniken vollendet wurden. Wie gesagt: typisch für Fenders chaotische Bauweise in den 1970ern Aber es ist exakt das Modell, das JEDER haben will, das Macus Millers Ton weltberühmt gemacht hat, dass man sich einfach irgend wann gönnt. Der Preis war gerade noch vertretbar - aber es ist eine Form der Altersvorsorge; in zehn Jahren ist er das doppelte wert.

Er war mit mir noch nie auf einer Bühne, ich nutze ihn aus oben genannten Gründen einzig und allein zum Unterrichten und im Studio.

Der Sound ist einzigartig. Es knallt. Und rummst. Und das mit einem glockenklaren und sauberen Timbre, das man Gänsehaut bekommt. ALLES an ihm ist original, ich habe mir sogar zwei Saitenreiter, die vom Vorbesitzer ausgetauscht wurden, für teures Geld über eBay besorgt - aus den gleichen Baujahren.

Ich kann nur jedem raten: Wenn die Kohle gerade da ist und der Preis einigermaßen stimmt: kaufen. So etwas muss man erlebt haben. Er ist der Stolz meiner Sammlung und irgend wann wird meine Tochter ihn erben. in Wahnsinns-Teil.

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Harley Benton Fretless


Jazz-Bass (fretless)
Indonesien
79,- Euro

Ich wollte unbedingt endlich einen brauchbaren Fretless-Bass. Einige bedenken hatte ich schon: Was mag derjenige, der dieses Instrument zusammengeschraubt hat, bekommen haben, wenn Thomann es für 79,- € verkaufen kann? Vielleicht 79 Cent? Pro Woche?

Wischt man derartige ethische Bedenken an die Seite, so kann man nur sagen: will man einen wirklich saugünstigen Bass: Thomann-Hausmarke. Einzig das etwas hohe Gewicht stört und die Tonabnehmer sind schon arg empfindlich gegen Einstreuungen. Aber der Resz? Ein Traum. Da stimmt alles. Optik, Haptik, Ton, Verarbeitung.

Wer nicht viel Geld hat (oder ausgeben mag): Zuschlagen.

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Tino Tedesco Pea-Bass 4/21

Tino Tedesco Pea-Bass 4/21
Precision Bass Kopie
Schweiz (2015)
1.990,- CHF

Der mit Abstand beste Precision-Bass, den ich je in den Händen hatte. Knapp über 4kg, sauberste Verabeitung (wie man es von Tino Tedesco gewöhnt ist), ein Wahnsinns-Finish (man kann das Gold-Sparkle gar nicht richtig einfangen mit der Kamera.)

Der Ton ist unglaublich resonant und rund, unglaublich ausgewogen über alle Saiten und Lagen und fett, fett, fett. Das mag (auch) am Aguilar-Pickup liegen, gegen die ich, völlig zu Unrecht, immer Ressentiments hatte. Die Dinger snd klasse! Punkt!.

Ein wenig Wartezeit muss man bei Tino immer einrechnen - es sind schließlich handgefertigte Custom-Shop Instrumente. Aber die Geduld lohnt sich. Bei jedem Ton. Wie bei meinem 5/21 ein absolutes Traum-Instrument.

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Yamaha BB 425

Yamaha BB 425

P/J Bass
Japan
ca. 450,- Euro

Ein Wahnsinns-Bass zu einem unglaublichen Preis. Simpelste Elektronik, jede der drei Einstellungen (P-Bass Pickup, Jazz-Bass Pickup alleine oder beide zusammen) klingt großartig, das geringe String-Spacing ist für einen Fender Spiele zunächst gewöhnungsbedürftig - aber dann hat man einfach nur noch Spaß.

Das Gewicht ist vollkommen im Rahmen (etwas über 4kg), der Sound, wie gesagt, großartig, das Handling, wie gesagt, ein Traum. Selbiges gilt übrigens auch für die Verarbeitung, die ist makellos - so mancher gestandener Hersteller kann sich da noch was abgucken!!! Der Preis: lächerlich.

Wenn man nicht auf Edel-Hölzer steht, sondern einen echten Bühnen-Bass sucht: das ist er.

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Tokai Hard Puncher


Precision Bass Kopie
Japan (ca. 1985)
550,- Euro

Vermutlich sind die Tokais die mit Abstand besten (Precision) Bässe, die je gebaut wurden. Und das zu einem unfassbar günstigen Preis. Mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen.

Tokai wurde es irgend wann untersagt, dieses Modell in dieser Form zu kaufen - selbst Stevie Ray Vaughn hat auf "seine Tokai-Strat geschwöhrt.

Wenn man einen via eBay bekommt: zuschlagen. Gewicht deutlich unter 4kg, exzellente Verarbeitung, runder, ausgewogener Ton. Leider (aufgrund des geringen Gewichts) ein wenig kopflastig, aber ein guter Gurt lässt einen das sofort vergessen. Ein großartiges Instrument.

Die Preise steigen und steigen (ich hatte einfach Glück)- darum: zugreifen!!

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Höfner 500/1 Violin Bass


Semi-Akkustik Bass (short-scale)
259,- Euro

Eine Legende. Und unfassbar, was für ein fetter Ton aus diesem federleichten Instrument kommt. Klar: die Billig-Version ("Ignition") klappert und schnarrt hier und da, man muss das Pickguard (wie Sir Paul) sofort entfernen, Schrauben festziehen und unbedingt (!!!) Flatwounds (am besten Pyramids) aufziehen. Ein wenig Gewöhnung ist notwendig (allein wegen seiner leichten Kopflastigkeit und der eigentümlichen Form des Korpus') Aber dann hat man richtig Spaß mit dem Teil. Unbedingt empfehlenswert!!!

Obwohl er keinen Sustain-Block hat (wie das etwas teurere Modell), sondern sich wirklich am Original orientiert (auch was die Hölzer betrifft), hatte ich nie Feedback-Probleme, auch nicht bei sehr, sehr hohen Lautstärken. Großatig auch als Kontrabass-Ersatz im Akkustik-Duo mit Gitarre.

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Mittwoch, 9. Oktober 2013
Tino Tedesco 5/21


Mein Neuzugang aus der Schweiz. Der mit gigantischem Abstand beste fünfsaitige Jazzbass, den ich je in der Hand hatte. Nicht ganz billig, dafür exakt nach meinen Vorstellungen gefertigt. Erlenkorpus (chamered), Birdseye-Maple Griffbrett mit sehr flachem Radius, 19mm string-spacing, DiMarzio Ultra Jazz Pickups, Aguilar OBP-1 Elektronik (18V), 34.5" Scale.

Eine Rakete, exzellent verarbeitet, superleicht (3,8kg) und eine Augenweide für mich. Dass er sich phantastisch spielt, versteht sich für die Instrumente von Tino von selbst. Er befindet sich noch in der Einspielphase und wird von Tag zu Tag besser. Die Ansprache ist schon jetzt ein Traum, eine unfassbare Dynamik, massiges Low-End ohne Dröhnen und eine perfekte Balance zwischen den einzelnen Saiten. Von Mitmusikern (und Publikum in kleineren Clubs) wird er zuweilen als ziemlich laut und durchsetzungsstark wahrgenommen. FOH-Techniker lieben ihn, weil er absolut brummfrei arbeitet und in der Regel ganz einfach linear verstärkt werden kann.

Die Lieferzeiten bei Tino Tedesco sind momentan leider nicht ohne, dafür erhält man ein Trauminstrument deutlich unter dem Preisniveau eines NY-Sadowskys (der sich für einen direkten Vergleich wirklich warm anziehen muss…).

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Sonntag, 15. Mai 2011
Fender Precision Bass (1972)


Mein Pflegekind. Leider nicht mehr bei mir, sondern von seinem eigentlichen Besitzer wieder eingefordert und zurückgeholt. Ein Jammer!!!

Er war so alt wie ich, und aus gutem Haus. Weil dort nicht Bass, sondern Schlagzeug gespielt wird, stand er rund zehn Jahre bei mir. Er hatte den dicksten Hals, den ich je auf einem Bass erlebt habe und wenn die Rechnung, "viel Hals, viel Ton" irgend eines Beweises bedarf: nehmt diesen Preci. Er hatte einen Wumms, dass man Angst um Boxen und Amp bekommt, er rummste und knurrte, dass es eine echte Freude war. Er konnte genau einen Sound, den dafür aber so richtig. (Obwohl... Wenn man ein Stück Schaumstoff unter die Saiten geklemmt hat, was ich zuweilen tat, dann konnte er noch einen zweiten.) Er spielte sich wirklich sauschwer, war kopflastig bis zum geht nicht mehr - aber niemand ausser mir durfte ihn auch nur anfassen.

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Kontrabass (CZ)


Mein Kontrabass, vermutlich aus den späten 70er oder frühen 80er Jahren, gefertigt in der Czechoslowakei. Genaueres weiss niemand, auch nicht Gerd-Heiner Windelband, der den Bass restauriert und abgerichtet hat. Im Grunde spiele ich ihn seit 1998 und habe das damals auch "richtig" gelernt, hatte zwischenzeitlich aber immer wieder erhebliche Motivationsprobleme. Ehrlich: Ich kenne kaum ein undankbareres Instrument, was das Verhältnis zwischen Input (Üben) und Output (Ton) betrifft.

Abgenommen wird das Teil mit einem Marvin MPU-2 Mini, von da geht es über den symmetrischen Ausgang meines Sadowsky-Preamps in den symmetrischen Eingang meines Markbass LMK III. Der allseits beliebte Wolf Super Endpin sorgt für eine ausreichend gute Entkopplung und angenehmes Handling. Das ist ein äußerst erfreuliches, gut klingendes und bezahlbares Setup - was aber leider nichts daran ändert, dass ich so richtig zufrieden mit meinem Spiel wohl niemals sein werde - aber ich arbeite dran.

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Rockinger Strat Bass (fretless)


Mein erster eigener Bass, echt custom-made ;) von Rockinger in Hannover. War für die damaligen Verhältnisse (1987) ganz schön teuer und ist auch ordentlich gemacht. Der Body ist aus schwerem Mahagony, der Hals extrem schlank, aus Ahorn, mit Palisander-Griffbrett. Er hat eine unglaublich komplizierte Aktiv- Elektronik (ich durchschaue sie bis heute nicht!) und ganz ehrlich: sehr viel Ahnung hatte ich damals nicht von Instrumenten, sonst sähe er anders aus. Die Schuld für die fehlende Kopfplatte schiebe ich mal großzügig auf meine Jugend und die in ästhetischer Hinsicht schlimmen 80er, das war seinerzeit richtig cool, ehrlich!

Weil ich das heute nicht mehr so cool finde, habe ich die Bünde entfernt und das Griffbrett mit Bootslack lackiert. Funktioniert, und seit das so ist, wird er auch wieder gespielt.

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