Sonntag, 15. Mai 2011
Johnson Mini P-Bass


Auch wenn er so klein ist und spottbillig war: das ist ein richtiger, ordentlich gemachter Bass. Eine normale Stimmung geht bei einer derart kurzen Mensur nur, wenn man eine extrem schwabbelige Saitenspannung in Kauf nimmt, deshalb ist er trotz Verwendung eines normalen (.045-.100) Satzes ein Quarte höher als normal gestimmt (A-D-G-C).

Er klingt erstaunlich gut, ein wenig wie ein normaler P-Bass, nur etwas zahmer. Das eigentlich erschreckende aber ist die Saitenlage, die, bedingt durch die kurze Mensur, die durch das Hochstimmen etwas höhere Saitenspannung, einen schnurgeraden Hals und erstaunlich gut abgerichtete Bünde die flacheste und schnarrfreiste ist, die ich jemals auf einem Bass gesehen habe. Ohne Scheiss.

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Frankenstein Jazz Bass


Schön anzusehen aber richtig gut spielt er leider nicht. Ursprünglich war's ein Johnson Jazz Bass von eBay. Weil der Hals aber so rein gar nicht gefallen wollte, kam ein schöner, gebrauchter Preci-Hals von einem Fabrikat namens "Fresher" drauf (ein seltsames und seltenes Fabrikat japanischer Herkunft, besten Dank an Tobi und Arno für diesen aufschlussreichen Link). Der ist aus Ahorn und hat Medium-Jumbo Bünde. Dann folgten Schaller Lightweight-Tuner, eine Badass II Bridge und schließlich aktive EMG Pickups (in der Fender 70er Position, also etwas näher am Steg). Durchaus ordentliche Komponenten also, und trotzdem gefiel er mir immer noch nicht. Irgend wie hat er keinen richtigen Grundton und da hilft wohl auch die beste Hardware und die beste Elektronik nichts. Mittlerweile sind wieder "normale" Fender Pickups drin und er wird vorrangig auf dem Balkon und vor der Glotze gespielt...

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Fender 50s Precision Bass (2009)


Ein in jeder Hinsicht großes Instrument: Breiter Hals, große Saitenabstände, großer Ton. Eine exakte Replikation des 1957er Ur-Precis, dem ersten mit Splitcoil-Tonabnehmehr. Hat einen One-Piece Maple Neck, Erlen-Body, 'vintage' Stimmmechaniken und eine ebensolche Brücke. Kein Leichtgewicht, aber mit 4.1 kg jedenfalls guter Fender-Durchschnitt.

Mit Flatwounds ein wirklich unnachahmlicher Sound, voll, rund und ausgewogen, mit deutlich weniger knurrigen Tiefmitten, als es beispielsweise bei meinem 72er Preci der Fall ist. Optisch und insbesondere von der Verarbeitung her ein Traum, deutlich über dem Niveau der American Standard Serie. Und - Mexiko sei Dank - zu einem absolut überschaubaren Kurs zu bekommen.

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Fender American Jazz Bass V (1999)


Mein fünfsaitiger Fender US-Jazz Bass, Bj. 1999, ein echter Glücksgriff für (damals noch) kleines Geld. Relativ leicht, nicht die Spur von Kopflastigkeit und mit einem phantastischen Hals: breit, aber nicht zu flach und einer für die Bauweise durchaus erfreulichen Saitenlage.

Auf dem Photo mit selbsgeschnitztem Pearloid-Pickguard und der damals noch eingebauten J-Retro 01 Elektronik mit aktiver Bass-, Höhen- und Mittenregelung (semiparametrisch). Die ist wieder ausgebaut und die Elektronik war zwischenzeitlich wieder im Originalzustand - mittlerweile sind aktive EMGs drin. Ein Traum, das passt wirklich.

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Fender American Jazz Bass (2002)


Das mischerfreundliche, durchsetzungsfähige und weitestgehend brummfreie Arbeitsgerät, ursprünglich einmal als Drittbass für ziemlich kleines Geld via eBay angeschafft, damit ich meiner No. 1 nicht die Strapazen von Flugreisen zumuten muss. Ein Glücksgriff! Vom Gewicht her nicht ganz leicht aber sehr schön ausbalanciert und mit einem eher kräftigen Hals.

Der Sound ist mit Stahlsaiten eher Jazzbass-untypisch sehr klar, sauber und definiert, gleichzeit aber mit massig Tiefbass, was wohl vor allem am Ahorn-Griffbrett und den EMGs liegt. Mit Flatwounds wunderbar warm, dennoch knackig und präsent. Ich verstehe nicht, warum EMGs bei vielen Bassisten so einen schlechten Ruf haben, ich finde die wirklich toll - und gar nicht plastikartig-80er-mäßig, wie oft behauptet wird.

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Fender Japan Jazz Bass (1988)


Meine Nummer 1. Ein Jazz Bass, wie er sein soll. Farbe surf-green, Baujahr 1988, aus Japan, von Beginn an in meinem Besitz und da bleibt er auch, bis ich dereinst ins kühle Gras beisse. Das ein oder andere Teilchen wurde ausgetauscht; die Pickups sind aus dem Fender Custom Shop, die Elektronik ist minimalst modifiziert, die Bünde sind vor Jahren erneuert worden (aber immer noch schmal und hoch), die Lackierung ist original, ist aber längst nicht mehr so strahlend türkis-blau, wie sie es zu Beginn einmal war.

Der Zahn der Zeit hat schon einige Spuren an ihm hinterlassen, er neigt wie so viele Fender-Bässe ein wenig zu Kopflastigkeit und wird wohl niemals ein richtig begehrtes Sammlerobjekt sein - völlig egal. Ich hatte bis heute keinen besseren Jazz Bass in der Hand, das Teil ist schlicht und einfach großartig.

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